Lexikon

Mach’sches Prinzip

Wenn Körper beschleunigt werden, machen sich Trägheitskräfte bemerkbar – die Kraft, die uns in den Sitz drückt, wenn das Auto, in dem wir sitzen, beschleunigt, oder die Zentrifugalkräfte, die die Sitze des Kettenkarussels nach außen ziehen. In der klassischen Mechanik war der Bezugsrahmen für diese Beschleunigungen der der „absolute Raum“ – Trägheitskräfte wirken, sobald sich ein Körper relativ zum absoluten Raum beschleunigt bewegt. Der österreichische Physiker Ernst Mach stellte dagegen die Hypothese auf die Trägheitskräfte seien nicht auf ein abstraktes Gebilde wie den absoluten Raum zurückzuführen, sondern träten auf, wann immer ein Körper sich relativ zu den Hintergrundmassen im Universum (den fernen Fixsternen etwa) beschleunigt bewege. Diese Hypothese ist auch als Mach’sches Prinzip bekannt. Dieses Prinzip hat eine wichtige Rolle gespielt, als Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie entwickelte. In ihrer endgültigen Form respektiert Einsteins Theorie das Mach’sche Prinzip allerdings nicht – auch dort sind die Trägheitskräfte nicht alleine auf den Einfluss ferner Massen zurückzuführen.